Bin also dumm
und auch noch stur,
der arme Esel,
hör' ich nur.
Du armer Mensch,
denk' ich da nur,
ackerst blöde bis zur kur.
Wenn ich nicht will,
dann will ich nicht
und wenn ich will
gibt's grünes Licht!
Hab' einen Kopf
und nicht nur Beine,
kannst noch so zieh'n
an deiner Leine.
Der Kopf,
der ist zum Denken da,
ich nutz' den Speicher,
ist doch klar.
Und spür' ich mal
'ne Wissenslücke,
bau' ich mir schnell
'ne Eselsbrücke.
(U. Daniel)
Lebst du schon, oder arbeitest du NUR?
Dieses "BildGedicht" ist, wie die nachfolgenden auch, erhältlich auf Acrylglas gedruckt, mit oder ohne Rahmen, unterschiedliche Größen, Preis nach Größe und Materialdruck.
"Ottfried", schimpft Frau Otter,
"geht's nicht ein bisschen flotter?"
Der Otter dazu weise:
"Geht's nicht ein bisschen leise?"
Er schubst Frau Otter von dem Floß
und rudert nun viel schneller los.
"Wer sagt's denn", scherzt der Otter, "natürlich geht's auch flotter!"
(U. Daniel)
Sattgrünes Gras frisst
bunte Kuh,
der Mensch,
er schaut ihr gerne zu.
Geniesst Natur, den Blick, die Luft,
dem Tier so nah,
spürt keine Kluft.
Sie schaut so lieb,
scheint stets zufrieden,
zum Fressen gern,
man muss sie lieben.
Schau, sie scheint
mit ihrem Schwanz zu winken,
doch Mensch versteht nur ...
... Hinterschinken.
(U. Daniel)
Beitrag in der Gedichteanthologie "Zeitentanz"
des Sternenblickverlages (dieser unterstützt Kinderhilfsprojekte in Deutschland).
"Nur die Ruhe"
Tags müht sich sehr die Schnecke
auf jeder Wegstrecke.
Sie kriecht und kriecht
so schnell sie kann
und kommt doch stets
als Letze an.
Nur abends lacht sie keiner aus,
denn da ist sie
zuerst zuhaus'."
Beitrag in der Gedichteanthologie über Berlin,
einer "pulsgewordenen" Stadt:
In Berlin boxt der Bär
Ein Bär erstürmt den Bundestag:
"Ich all dies nicht mehr hören mag!"
haut mit der Tatze auf den Tisch,
sodass im Saal das Licht erlischt.
"Es gibt kaum Honig,
was'n Leben,
und ihr bleibt auf den Sesseln kleben!
Die Worte euch im Mund rumdreht,
Mensch, rette, was zu retten geht!"
Der Bär - ein Macher, kein Frag' -
verlässt den dunklen Bundestag.
Zurück bleiben finstere Gestalten,
die über uns're Zukunft walten.
Jetzt wird's ernst!
Beitrag in der
Gedichteanthologie
"Stummgelebt":
Glück gehabt!
SO SCHNELL KANN'S GEH'N:
Da hat der Blitz doch vor'n paar Tagen
des Nachbars Kind beim Spiel erschlagen.
Zum Glück ...
...nicht mein's!
IMMER WIEDER:
Der IS im Ölland einmarschiert
willkürlich Menschen massakriert.
Zum Glück ...
...nicht mich!
IRGENDWO IM ATLANTIK:
Der Tanker in der Flut verschwand,
der schwarze Tod schwamm an das Land.
Zum Glück ...
... nicht an meins!
UND FREUND JENS?
Verlassen vom Weibe,
welch' eine Pein,
den Rest seines Lebens bleibt er allein.
Zum Glück ...
...ich nicht!
WER ES WOHL WAGT?
Das Leid' der anderen zu erkennen,
dabei sich selbst noch glücklich nennen?
Zum Glück ...
...ich!
Das Lied von den Glocken
Fest gewachsen zwischen deinen Lenden,
steht die Form,
hat mich erkannt,
Heute soll der Akt was werden,
frisch Geselle,
sei zur Hand!
Von der Stirne heiß
rinnen muss der Schweiß,
soll das Weib auf dem Meister toben,
denn der Segen kommt von oben.
(danke, Friedrich!)